Reinhard Minkewitz Hymettosblau

01.06. – 18.08.2013

Anlass und Mittelpunkt der Ausstellung von ­Reinhard Minkewitz bilden die drei Graphikzyklen Mirabellendämmerung (2003), Hymettosblau (2009) und Perserschutt (2011). Die gemeinsame Präsentation der in einem Zeitraum von fast zehn Jahren entstandenen Mappenwerke bietet die Gelegenheit, die jüngste Entwicklung dieses Leipziger Künstlers, insbesondere seine langjährige Auseinandersetzung mit der Antike genauer kennen zu lernen.

Auf besonders poetische Weise eignet sich Minkewitz das antike Thema an, um es in einen eigenen künstlerischen Kosmos zu überführen. Der Mensch, zentrales Thema dieser Auseinandersetzung, ist oft isolierte Einzelfigur. Seine körperliche, gar androgyn wirkende Erscheinung verdichtet sich zu einem menschlichen Psychogramm.

Ein in allen drei Zyklen wiederkehrendes Motiv ist die Meeres­landschaft, oft in ein romantisch anmutendes Mondlicht getaucht. Der Wechsel von Figur und Landschaft rhythmisiert die Abfolge der Einzelblätter, er stellt ein alle drei Graphikzyklen verbindendes Element dar. Das Meer-Motiv lässt Zeit und Vergänglichkeit anklingen.

In der Mirabellendämmerung erkundet Minkewitz Orte und Gezeiten, antike Figuren – versteinert oder träumerisch wandelnd. Der sechs Jahre später vollendete Zyklus Hymettosblau eröffnet eine doppelte Zeitebene: das antike Schicksal des Odysseus, seine Irrfahrt in der Fremde, erfährt eine Erweiterung in die Gegenwart. Schließlich setzt sich Minkewitz im Perserschutt mit der Vergänglichkeit von Kunst auseinander, mit sehen und schöpfen – mit schöpfen und zerstören.

Ergänzend zeigt die Ausstellung einige ausgewählte Werke aus dem malerischen und bildhauerischen Oeuvre des Künstlers, die seine Auseinandersetzung mit der Antike vervollständigen.