KLASSENTREFFEN – Meisterschüler von Annette Schröter an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (2006-2016)

29. Januar 2016 bis 29. Mai 2016

Sarah: Ihr alle seid Meisterschüler von Annette bzw. studiert gerade in ihrer Meisterklasse – wie erklärt ihr diesen ungewöhnlichen Status bzw. Studienabschluss anderen, die nicht mit der HGB vertraut sind?
Nabil: Das ist tatsächlich schwierig, denn viele verbinden mit dem Begriff »Meisterschüler« etwas Handwerkliches. Ich erkläre das immer so: Weil das Kunststudium nicht theoretisch ist, kann man als Künstler keinen Doktor machen.
Sarah: Das heißt, der Meisterschüler ist eine Art künstlerischer Doktortitel?
Nabil: Genau. Nur dass sich der Abschluss leider nicht in den Namen einschreibt.
Sarah: Das wäre doch schön, so ein »MS« Nabil El Makhloufi im Ausweis …
Eva: Im Lebenslauf ist der Meisterschüler genau das: Ein aufbauendes Zusatzstudium nach dem Diplom, um das wir uns beworben haben.

(Auszug aus dem Gespräch „Die Kirsche on top“ zwischen Sarah Alberti, Ellen Akimoto, Mona Broschár, Benjamin Dittrich, Nabil el Makhloufi, Annette Schröter und Eva Walker.)

 

In zehn Jahren Lehre als Professorin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig hat Annette Schröter 21 Studierende über ihren Diplomabschluss hinaus im Rahmen des zweijährigen Meisterschüler-Studiums begleitet. Die Ausstellung „Klassentreffen“ vereint aktuelle Werke aller Meisterschüler – von den ersten aus dem Jahr 2006 bis zur derzeitigen fünfköpfigen Meisterklasse.

Obschon im Zentrum der Ausbildung in der Klasse Schröter eine am Bildgegenstand orientierte Malerei steht, wird in der Zusammenschau die Vielstimmigkeit der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten deutlich, die die Professorin gefördert hat. Ob kleinformatig oder raumgreifend, gemalt, gedruckt oder gezeichnet, digital oder analog erschaffen – Annette Schröter begleitet ihre Studierenden formal wie inhaltlich auf dem Wege in die künstlerische Eigenständigkeit – ohne sie mit ihrer Handschrift zu überformen.

Der Ausstellungstitel „Klassentreffen“ spielt dabei bewusst mit der Doppeldeutigkeit des Begriffes: An der Leipziger Kunsthochschule bezeichnet er die regelmäßigen Zusammenkünfte aller in einer Fachklasse Studierender, während er im allgemeinen Sprachgebrauch doch vor allem das organisierte Wiedertreffen einstiger Mitschüler bezeichnet, das zumeist einhergeht mit Fragen nach Vergangenheit und Gegenwart: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Und was bleibt von gemeinsam erlebter – akademischer – Lehre?

LEIF BORGES
ELLEN AKIMOTO
EVA WALKER
IVANA DE VIVANCO
HEINRICH MAUERSBERGER
YUKA KASHIHARA
ROBERT SCHWARK
MONA BROSCHÁR
BENJAMIN DITTRICH
MARKUS M. KRÜGER
BASTIAN MUHR
JANNINE KOCH
SABINE GRAF
JENS SCHUBERT
BENJAMIN W. MEINBERG
ANYA TRIESTRAM
NABIL EL MAKHLOUFI
ELENA KOZLOVA
TOBIAS HILD
UTA KOSLIK
KATHRIN LANDA

 

Kuratiert von Sarah Alberti & Annette Schröter.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.